Geschichte und Boden

(Bildquelle Urmappe Land OÖ)
(Bildquelle Urmappe Land OÖ)

Geschichte der Versuchsfläche

Bereits im Franziszeische Kataster der sogenannten Urmappe, welche Kaier Franz I. zur Besteuerung von Grund und Boden um das Jahr 1817 erstellen ließ, wird meine Versuchsfläche in der Ortschaft Hueb / Eggendorf im Traunkreis als Feuchtwiese geführt. Solche feuchten Wiesen wurden in früheren Zeiten als Rückversicherung für sehr trockene Jahre gesehen, auch ließ man Kühe direkt auf dieser Fläche weiden. Spätere Versuche konventionell Mais anzubauen sind gescheitert, so wurde das Grundstück vom Vorbesitzer zur Energieholzgewinnung verpachtet. Die Fläche wurde jedoch jahrelange nicht betreut und die schnellwüchsige Hybridpappel wies eine sehr mindere Qualität auf. Da die Fläche für konventionelle landwirtschaftliche Nutzung nicht geeinet ist war es mir möglich das Grundstück 1273/5 im Ausmaß von 5.200 m² im Jahr 2010 zu erwerben. Ein im Grundstück endender öffentlicher Weg konnte von der Gemeinde Eggendorf im Traunkreis abgelöst werden, so umfasst die Versuchsfläche jetzt 5.700 m².


Eine einfache visuelle Bodenprobe gibt Aufschluss über Wasserhaltevermögen, Wasserführung und Zusammensetzung.
Eine einfache visuelle Bodenprobe gibt Aufschluss über Wasserhaltevermögen, Wasserführung und Zusammensetzung.

Zustand des Bodens bei Übernahme

Da ich die erste Jahreshälfte 2010 mit Warten auf den Bescheid der Grundverkehrskommission verbrachte, hatte ich viel Gelegenheit, das Grundstück zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten zu beobachten. Besonders Auffällig war, dass eine große Fläche im nördlichen Eck des Grundstücks bis Anfang April bis zu knöcheltief unter Wasser stand. Zeigepflanzen wie Binsen (Juncus) und Schilfrohr (Phragmites australis) zeugten von Staunässe. Durch die damals dichte Bestockung mit Hybridpappel litt die Artenvielfalt im Verlauf der nordwestlichen Grundstücksgrenze bis ca. 40 m parallel in das Grundstück bis zur Hochspannungsleitung, wo nicht mit Pappeln bestockt war. Hier waren Traubenkirsche (Prunus padus), Schwarzerle (Alnus glutinosa), Eiche (Quercus), Esche (Fraxinus), Holunder (Sambucus nigra), Faulbaum (Frangula alnus), Ahorn (Acer), Walnuss (Juglans regia), Schlehdorn (Prunus spinosa), Weissdorn (Crataegus), Weide (Salix), Zibarte (Prunus domestica subsp. prisca) u.a. zu finden.

Neben dem ortsansässigen Beinwell pflanzte ich auch Symphytum grandiflorum
Neben dem ortsansässigen Beinwell pflanzte ich auch Symphytum grandiflorum

So stelle ich auch fest, je mehr man sich dem Sippbach nähert, desto trockener wurde der Boden und der Nährstoffgehalt an Hand Zeigepflanzen wie Brennessel (Urtica dioica) und Springkraut (Impatiens glandulifera Royle) zeugte von einem zunehmendem humosem Boden. Der Übergang von nassem, schwerem, Humus armen, zu eher trockenem Humus reicherem wurde von einem starkem Bewuchs mit Beinwell (Symphytum officinale), Kohldistel (Cirsium oleraceum) und punktuell mit Engelwurz (Angelica archangelica) gekennzeichnet. Gerade Beinwell kommt mit schwerem, feuchtem, halbschattigem Boden noch sehr gut zu Rande.


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