Permakultur – ein Planungskonzept für zukunftsfähige Lebensräume

Begeistert vom Buch „4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan“, von Dr. Franklin Hiriam King, in welchem erstmalig von einer permanenten Agrikultur geschrieben wird, schufen die beiden Australier, Bill Mollison und David Holmgren anfangs der 1970er Jahre, den Begriff Permakultur. Beide Australier forschten was eine permanente, menschliche Kultur braucht und kreierten das holistische Planungskonzept der Permakultur.

4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan
von Dr. Franklin Hiriam King

Der Autor veranschaulicht, wie es den Völkern Asiens gelang, mit wenig Vieh und trotz Überbevölkerung die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. … mehr lesen zum Buch 4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan!

Was ist wirklich Permakultur? Für mich ist Permakultur ein Weg den ich einschlage, manche Abschnitte gehe ich schneller, dann wieder langsamer. Mancher Orts verweile ich. Es gesellen sich Menschen dazu und welche verlassen wieder diesen gemeinsamen Weg. Da wir aber nie alle Variablen kennen bleibt Permakultur als Gestaltungskonzept etwas dynamisches!

Grundriss des Strohballenhauses - als Muster wurde die Nautilusschnecke gewählt

Als ein Planungskonzept für zukunftsfähige Lebensräume erkläre ich Permakultur gerne mit den 5 Säulen: Gesunde Lebensmittel – nachwachsende Energie – angepasste Architektur – Technologie/Techniken – Kooperation

  1. gesunde Lebensmittel (Humusaufbau, Mischkultur, Waldgarten, Agroforst, Selbstversorgung, Fleischkonsum auf Minimum reduziert …)
  2. nachwachsende Energie (Biomasse, Biogas aus Abfällen, Thermale Speicher, Geothermie nahe der Oberfläche, Kleinwindkraftanlagen, Kleinwasserkraftanlagen, Sonnenenergie, Abwärme, …)
  3. Architektur (lokale, nachwachsende Baustoffe, passivsolares Design, Altbaustoffe wiederverwenden, …)
  4. Technologien bzw. Techniken (alte Handwerkstechniken erhalten, sich aber auch neuen, einfachen, menschenfreundlichen Technologien nicht verschließen)
  5. Kooperation (Talentetauschkreis und andere Bartasysteme, Regiogeld, Genossenschaften, Vereine, Gemeinschaftsgarten, Foodcoop, Solawi, …)

Über diesen 5 Säulen stehen Ethik (earth care, people care, fair share) und Gestaltungsprinzipien der Permakultur!

Permakultur ist mehr als eine facebook-Gruppe oder Mischkultur im Garten! Ich bin auch kein Freund von Verboten und Beschränkungen, wie irre Forderungen, dass nur das Permakultur bezeichnet werden darf, was auch wirklich Permakultur ist … ! Es war nicht die Idee des Erfinders ein Regelwerk aus Verboten und Maßregelungen zu schaffen – wenn wir etwas neues wollen, dann dürfen wir nicht in den alten Strukturen und Bahnen denken!


Der optimale Einstieg ins Thema ist der sogenannte 72h Permakultur Designzertifikatskurs nach dem Curriculum von Bill Mollison (Handbuch der Permakultur Gestaltung). Ein meist zweiwöchiger Lehrgang, der mindestens 72 Stunden dauert …!
Wir zum Beispiel halten jedes Jahr im August einen PDC (Permakultur Design Kurs), so haben die Teilnehmer dann ihr Handwerkzeug zur Planung ihres eigenen Projektes – Winterzeit ist Planungszeit!

… weiter zum nächsten Permakultur-Designzertifikatskurs!


Der essbare Waldgarten, „die Königsdisziplin unter den Agroforst-Systemen, stellt mit seiner räumlichen und zeitlichen Staffelung ausdauernder Pflanzen wie Obstbäume, Beerensträucher und Stauden, das Optimalbild einer permanenten Bodenkultur dar. Der essbare Waldgarten und andere Agroforst-Systeme wie auch die Syntropische Agrikultur fügen sich in die Bandbreite eines Permakultur-Gestaltungskonzeptes ein.

Wichtig in einem Permakultur-Design ist die Zonierung, die Einteilung der Fläche nach der Häufigkeit der Besuche. Grob umrissen könnte man sagen: Zone 0 ist das Haus, Zone 1 Kräuter- und Gemüsegarten, Zone 2 essbarer Waldgarten, Zone 3 Agroforst (Acker mit Bäumen, Weide mit Bäumen, Wasserflächen mit Bäumen), Zone 4 Wald, Zone 5 Fläche die man der Natur zurück gibt, Zone 6 alles was sich nicht in meinem Besitz befindet, ich aber bis auf Widerruf nutzen kann. Flächen werden grundsätzlich durch Hecken kleinräumig strukturiert. Gerne berate ich dich bei der optimalen Flächennutzung deines Geländes, der Pflanzenauswahl für deinen essbaren Waldgarten und der Gestaltung deines Agroforstes! … du kannst direkt mit mir in Kontakt treten!


Die meisten Permakultur Bücher sind nahezu nur noch Bücher für den wilden Gärtner, vielleicht doch einmal auf ein Buch von Bill Mollison und David Holmgren zurück greifen … Permakultur I und Permakultur II. Ein kleiner Geheimtip zum Einstieg ins Thema Permakultur ist auch mein Buch „Die kleine Permakultur-Fibel“, welches schon viele Menschen inspiriert hat. Ich habe im Buch versucht die gesamte Bandbreite der Permakultur sehr einfach darzustellen, viele haben sie auch über die die bunte Illustration gefreut. … weiter zu meinen Publikationen! … viele glauben ja man braucht kein Buch oder keinen Kurs um Permakultur zu machen … nur dann ist es vielleicht „nur“ wildes Gärtnern oder Mischkultur … es wäre schade diese wunderbare Idee Permakultur so zu beschneiden!

euer Bernhard Gruber


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